Der in Berlin lebende Nikita Teryoshin (*1986) wurde in Leningrad, UdSSR, geboren. Im Alter von 13 Jahren zog seine Familie nach Dortmund, wo er später sein Fotografiestudium mit einem Bachelor of Arts abschloss. Sein Vater, Vladimir Teryoshin, war Maler und Bühnenbildner am Theater und beim Fernsehen. Die Besuche am Arbeitsplatz seines Vaters, der voller Requisiten und geheimnisvoller Dinge war, hinterließen einen bleibenden Eindruck bei Nikita. Seitdem interessiert er sich für den „Backstage“ von Medien, Industrie und Politik. Auch die fotografische Auseinandersetzung mit der Beziehung zwischen Mensch und Tier nimmt einen großen Teil seiner Arbeit ein.
Während seines Studiums im Jahr 2008, entdeckte er erstmals das Werk und den Humor von Elliott Erwitt – und entwickelte eine Obsession für die dokumentarische Fotografie. Sein Abschlussprojekt Hornless Heritage (2014–2017) beschäftigt sich mit der matrixartigen Welt moderner Milchkühe. Animal Escape Plan (2021) zeigt Tiere, denen die Flucht aus dem Schlachthof gelungen ist – nicht als Opfer, sondern als Helden. Sein aktuelles Projekt Life Sentence widmet sich den künstlichen Welten der Zoos.
Sein Hauptprojekt Nothing Personal (2016–2024) befasst sich mit dem globalen Waffenhandel. Es wurde 2020 mit dem World Press Photo Award ausgezeichnet und international vielfach ausgestellt und publiziert. 2024 erschien seine erste Monografie Nothing Personal – the back office of war bei GOST Books.
Zu seinen Auftraggebern zählen unter anderem DIE ZEIT, Stern, Spiegel, The New Yorker, The New York Times, GQ, 11Freunde, Bloomberg, die Süddeutsche Zeitung und Le Monde.
Er selbst beschreibt seine Genres als Street, Dokumentarfotografie und „Alltags-Horror“ und ist Mitglied des Fotokollektivs Burn My Eye.