Open Encounters: Abdullah Qureshi, Tasnim Bagdadi, Sara Khan, Syowia Kyambi, Natasha Jozi and Gloria Zein

10 März - 23 April 2022 Berlin

Der in Toronto lebende Künstler Abdullah Qureshi setzt sich in seiner Malerei, seinem Film und seiner Kulturproduktion mit persönlichen und kollektiven Geschichten, traumatischen Vergangenheiten und Sexualität auseinander. Unter Einbeziehung der Autobiografie sowie kuratorischer und kollaborativer Ansätze untersucht Qureshi in seinen jüngsten Arbeiten Formen von queerer Identität und Widerstand in muslimischen Migrationskontexten.

Die Ausstellung nimmt sowohl Qureshis Arbeit als auch seine Forschungsprojekte als Ausgangspunkt für einen visuellen Dialog mit anderen Künstlern, Theoretikern und Kulturproduzenten, die eingeladen sind, sich mit ihren Werken zu beteiligen. In persönlichen 1:1-Settings wird Qureshi alte und neue Weggefährten treffen, denen er auf seinem Weg von Pakistan über Europa nach Kanada begegnet ist, um engagierte Kollaborationen, Repräsentation und kollektive Erinnerungen zu diskutieren.

 


 

VERANSTALTUNGEN
Um das Gespräch über die künstlerischen Positionen zu vertiefen, wird Abdullah Qureshi mit jedem Künstler ein persönliches Gespräch führen. Die Gespräche finden vor den jeweiligen Werken statt und drehen sich um formale Aspekte der multidisziplinären Ausstellung sowie um individuelle und gemeinsame Ambitionen. Bitte informieren Sie sich auch auf unserer Website über den aktuellen Stand der Vorbereitungen und COVID-Vorgaben.

11. MÄRZ, 18 Uhr - 18.45 Uhr
MEETING KASPALE
Gemeinsam mit Syowia Kyambi erörtert Abdullah biografische Geschichten und künstlerische Entwicklungen im Kontext der damaligen Politik und ihres heutigen Erbes. Was wird erinnert, was wird archiviert, und wie sehen wir die Welt neu, fragt Kyambi, die unsere Geschichte, die Darstellung von Identität und die Nuancen in unseren Beziehungen zueinander und der Welt, in der wir leben, visuell hinterfragt.

13. MÄRZ, 16 Uhr - 16.45 Uhr
THE IDENTITY OF SCULPTURES
Abdullah und Gloria Zein lernten sich vor elf Jahren während ihres Studiums der Bildenden Kunst am Chelsea College of Art and Design in London kennen. Beide teilen einen großzügigen Umgang mit Maßstab und Farbe, der den Kunstwerken einen spontanen, fast performativen Charakter verleiht. Durch einen Dialog über Textur, Dichte und Struktur halten beide Werke persönliche Entwicklungen inne und suggerieren eine neue - vorübergehende - Form der Realität.

13. MÄRZ, 17.30 Uhr - 18.15 Uhr
THE POLITICS OF THE HUMAN TOUCH
Der Körper als wichtige Leinwand für physische Traumata und externe Projektionen spielt eine zentrale Rolle in Natasha Jozis Arbeit. Vor dem Hintergrund politischer und sozialer Bewegungen wie MeToo und Black Lives Matter, in denen der menschliche Körper die Grenzen und die Unantastbarkeit seines Raumes navigiert, neu definiert und darum kämpft, erkundet ihre Performance auch die Politik der menschlichen Berührung.

17. MÄRZ, 18.00 - 19.15 Uhr
BLACKING OUT THE CANON
Wenn Tasnim Baghdadi "den Kanon verdunkelt", hinterfragt sie hegemoniale Denkweisen und kanonische Wissensproduktionen in Kunstgeschichte, Philosophie und Religion. Ihre künstlerische Praxis unterläuft den westlichen Modernismus durch eine Wiederaneignung der Abstraktion. In ihrem Gespräch mit Abdullah werden die beiden Theoretiker über die Unterbrechung kolonialer Kontinuitäten durch Wissen diskutieren und die unsichtbaren, vergessenen, gefalteten und doch verborgenen Aspekte der künstlerischen Wahrheit herausfinden.

19. MÄRZ, 18 Uhr - 18.45 Uhr
ON MAGICAL REALISM
Genau wie Abdullah ist Sara Khan in Lahore aufgewachsen (obwohl sie in Birmingham geboren wurde) und wirft einen weiblichen Blick auf das patriarchalische System in Pakistan - und darüber hinaus. In dieser formalen, malerischen Konversation finden sie Schönheit in Mythologie, visueller Symbolik und magischem Realismus.